Vom 30.08. bis 02.09.2012 fand in Einschlingen das diesjährige Sommermedina statt. Ein paar neue Gesichter waren dort zu sehen und ein paar, die nur für mich neu waren, da sie sich nach längerer Medina-Abstinenz endlich wieder auf den Weg nach Bielefeld gemacht hatten.
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Eine gravierende Veränderung mussten wir gleich beim Betreten des Hauses feststellen: in Einschlingen wurde umgebaut und nun befindet sich der Speisesaal zwischen den beiden Workshopräumen. Eigentlich vernünftig, da das Haus so parallel an zwei Gruppen vergeben werden kann, die sich gegenseitig nicht stören. Für uns aber gar nicht so schön: alle halbwegs früh angekommenen versuchten im Wintergarten und im oberen Teil des Speisesaals unterzukommen und nur eine handvoll Stempler saß ziemlich abgeschnitten im anderen Workshopraum. Zum Glück haben sich dann aber einige Betroffene ins Zeug gelegt und konnten immerhin erreichen, dass wir beim nächsten Mal den Speisesaal zum Stempeln nutzen dürfen und umgekehrt.
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Workshops gab es auch wieder: Saskia bot uns am Freitag die Gelegenheit kleine Holzboxen mit Briefmarken zu bekleben. Klingt bescheuert? Gar nicht! Ich hatte beim letzten Mal schon bewundert, mit welcher Hingabe Saskia auf diese Weise ein Distress-Regal gestaltet hat und das Ergebnis sah mal sowas von klasse aus! Klar hätte ich sowas auch zu Hause selbst machen können, aber ich kenne mich gut genug um zu wissen, dass ich es einfach nicht tun würde. Der Workshop war für mich also eine wunderbare Gelegenheit. Saskia hatte bergeweise Briefmarken auf den Tischen verteilt, in denen wir nach Herzenslust wühlen durften. Ich habe mich entschieden, für meine Dose nur blaue und ein paar rote Marken zu verwenden – vorzugsweise mit dem Konterfei von Lisbeth drauf. Und davon gab es reichlich, das Commonwealth ist ja zum Glück recht… äh… riesig. Sehr schön fand ich aber auch die Farbkombination pink-lila, die von einigen gewählt wurde, da war ich schon fast kurz ein bisschen neidisch. Andere haben ihre Dosen thematisch gestaltet, z. B. mit Tiermotiven. Und ich glaube uns allen gemeinsam war die Erfahrung, dass das Wühlen in Briefmarken geradezu meditative Qualitäten haben kann, ich jedenfalls hätte noch Stunden weitermachen können.
Am Samstag gab es dann vom Gummihuhn Sabine einen Workshop mit den knalligen Dylusions-Sprühfarben. Da ich weder gerne sprühe noch viel mit vorbereiteten Hintergründen arbeite, habe ich mir diesen Workshop geschenkt bzw. bloß mal kurz gespickelt. Die Farben allerdings… die könnten mich schon in Versuchung führen: die sind soooo schön knallig und leuchtend. Also, wenn es die zum Tupfen gäbe, wären sie sofort meine.
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Den eigentlich obligatorischen Spaziergang nach Olderdissen habe ich ausnahmsweise ausfallen lassen. Stattdessen habe ich mich ein paar erfahreneren Geocachern anschließen dürfen und bin so zu meinem ersten „Lost Place“ gekommen. Ziemlich abenteuerliche Erfahrung, alleine hätte ich das im Leben nicht durchgezogen. Zwischendurch hat es mich schon ganz schön gegruselt…
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Eine Herzensangelegenheit war einigen von uns noch die Karte an Manuela, die dieses Mal leider nicht mit von der Partie war. Die Karte ist eigentlich ziemlich ungeplant entstanden: jeder hat erstmal irgendwo einen Stempel hingedrückt und coloriert. Richtig zusammengehalten wird das ganze durch den Spruch und den von Peerke handgepinselten Rahmen. Das Ergebnis finde ich völlig genial.
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Der Sonntag startete um Mitternacht mit einem Geburtstagsständchen für Ulrike – davor lag für mich allerdings noch ein Gespräch der absurderen Art mit Sonja: es war 23.59 Uhr und Ulrike saß direkt neben uns, sollte aber von der geplanten Überraschung nichts wissen. Ich wusste davon auch nichts, aber das wiederum wusste Sonja nicht.
Sonja: „plapper-plapper-plapper-Zeit überbrück- blablabla neues Projekt jetzt anfangen – plapper-plapper“
Ich (schon viel zu müde für neue Projekte und entsprechend verstört über solche Ideen): „Wie spät ist es denn überhaupt?“
Sonja: „Ne halbe Nacht vor zu Hause.“
Ich: „?!???“
Zum Ständchen kamen wir dann etwas zu spät, aber es gab noch genügend andere Sänger und Ulrike hat sich unübersehbar über ihre kleine Party gefreut. Und irgendwie glaube ich, dass dieser Spruch uns noch ein Weilchen begleiten wird…..